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Künstler: Jud Album: The perfect life Erscheinungsjahr: 2001 Anspieltipp: Feed the tigers Autor: Markus Ein völlig eigenständiges, mitunter absolut großartiges Werk lieferte 2001 die in deutschen Gefilden völlig unbekannte Band Jud ab und zeigte in beeindruckender Weise, dass Stoner Rock auch Anfang des neuen Jahrtausends noch Innovation in sich tragen kann. Die Musik des Trios aus Venice/Kalifornia ist daher auch nicht einfach zu beschreiben. Man würde der Combo auf jeden Fall Unrecht tun, wenn man sie in einen Topf mit Szenegrößen wie Monster Magnet oder den Spiritual Beggars werfen würde. Zu sehr unterscheiden sich die entweder gitarrenlastigen oder manchmal auch balladesken Nummern von den obegenannten Vorreitern. Man integriert allerhand genreuntypische Elemente in den Sound und schreibt Abwechslung groß. Die Band geht äußerst entspannt vor, was sich vor allem im lässigen Gesangsstils des Frontmans bemerkbar macht. Es geht Jud nicht um perfekt ausgeklügelte Songs, nein die Band zockt viellmehr spontan drauflos und kreiert mal eben so ein superbes Sommeralbum, dass man vor allem während der warmen Jahreszeit immer mal wieder gerne auflegt. Daher ist es auch nicht weiter schlimm, dass nicht jeder Song ein Oberknaller geworden ist. Hervorzuheben sind aber auf jeden Fall die genialen Kompositionen „The perfect life“, „As long as the sun ist out“ und „Feet the tigers“. Besagte Tracks haben sich zu absoluten Dauerbrennern in meiner Stereoanlage entwickelt. Dass der Dreier auch Humor hat, kann man im zunächst deplaziert wirkenden „Skinny girl“ nachhören. Hier handelt es sich um eine Country – Nummer, die mit einem humoristischen Text aufwartet. Spätestens nach dem zweiten Anhören ist dieser Song immer wieder für einen Lacher gut. Wirklich traurig ist, dass man nach der Veröffentlichung von „The perfect life“ nichts mehr von den Jungs gehört hat. Soweit mir bekannt ist, hat man leider nie einen Nachfolger veröffentlicht, was doppelt Schade ist, da das Genre Stonerrock in den letzten Jahren vor allem durch viele gleichklingende Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machte. Ein bisschen frischer Wind in Form eines neuen Jud – Albums täte der Szene mit Sicherheit gut.
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